Schimmelgefahr prüfen – Taupunkt individuell berechnen

Grundlage für Schimmelbildung ist Wasser. Kondenswasser tritt an Bauteilen (Fenster, Wände etc.) auf, wenn an der Oberfläche der „Taupunkt“ unterschritten wird. Das bedeutet die Oberflächentemperatur ist so gering, dass sich lokal Kondenswasser an diesen Bauteilen absetzt. Der Taupunkt ist dabei abhängig von Temperatur und Feuchte. Regelmäßiges lüften ist auch im Winter wichtig, damit die relative Luftfeuchte im Gebäude sinkt. Bei geringerer Luftfeuchte ergibt sich eine geringere kritische Oberflächentemperatur (Taupunkt), was wiederum Wasser und somit die Gefahr von Schimmel an den Innenwänden deutlich minimiert.

Wärmebild mit Heizkörper

Kritisch sind dabei sogenannte Wärmebrücken, beispielsweise Fenster und Gebäudeecken. Aufgrund der Bauform und -art ist hier die Oberflächentemperatur geringer. Diese bilden den Schwachpunkt in der Gebäudekonstruktion und sind im Regelfall am gefährdendsten.

Nebenstehend ist eine Thermografie-Aufnahme einer Gebäudeecke eines Kellerraumes von innen zu sehen. Neben der Wärmebrücke am Fenster und in den Ecken ist ebenfalls die Verlegung der Elektroinstallation sichtbar. Hier wurde die Wärmedämmung ausgespart um die Kabel zu verlegen. Dieser Bereich ist daher ebenfalls als kritisch zu bewerten.

 

Nachstehende Tabelle zeigt den Taupunkt in Abhängigkeit von Raumlufttemperatur und relativer Feuchte in %.  Hier können Sie mit den ermittelten Werten den Taupunkt bestimmen und mit den Oberflächentemperauren in ihrem Gebäude prüfen.

Die Gefahr von Schimmelbildung besteht jedoch nicht nur im Altbau, sondern auch im Neubau. In Neubauten mit kurzen Bauzeiten ist die Restbaufeuchte über die ersten zwei Winterjahre besonders hoch und es ist daher Aufmerksamkeit geboten. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die relative Raumluftfeuchte grundsätzlich nicht über 50% steigt.

Die stark schwankenden Raumlufttemperaturen in Verbindung mit Kamin- oder Kachelöfen können diesen Effekt noch zusätzlich unterstützen, da diese immer wieder zu einer Verschiebung in den kritischen Bereich führen.

Eine mechanische Lüftungsanlage unterstützt sie bei der Lüftung des Gebäudes, jedoch ist diese keine Bautrocknung und mit den großen Restwassermengen im Gebäude anfangs überlastet. Wenn durch mechanische und/oder Fensterlüftung die Luftfeuchtigkeit nicht dauerhaft unter 55% relativer Raumluftfeuchtigkeit gehalten werden kann, ist es durchaus sinnvoll diese auch durch technische Maßnahmen ( z.B. Bautrockner) zu unterstützen um Feuchteschäden zu vermeiden.

 

Quelle: http://hause.roomsnet.org/taupunkt-tabelle/